Nie werde ich den Moment vergessen, als ich mein erstes Buch in den Händen hielt.
Es war wirklich ergreifend. Ich stand da vor dieser riesigen Maschine, die sich über die gesamte Länge der großen Druckereihalle erstreckte. Auf der einen Seite zog sie Papierbögen ein und am anderen Ende kam unglaublicherweise dieses Buch heraus, auf dem mein Name stand.
Seit meiner Volksschulzeit hatte ich davon geträumt, es zu schreiben. Ich hatte darin meinen Weg aus meiner langen Erkrankung heraus beschrieben und ich wusste tief in mir, dass es vielen Menschen helfen würde.
Ich hatte Tränen in den Augen und unglaubliches Herzklopfen als ich danach griff. Ganz zart streichelte ich das gelbe Cover und dann schlug ich es auf. Nicht vorne, sondern hinten. Als erstes wollte ich die Danksagung lesen.
Und dann sah ich ihn.
Den Rechtschreibfehler.
Ein ganz blöder.
Als wäre er in Leuchtschrift geschrieben, sah ich nichts anderes mehr.
Schlagartig war da keine Freude mehr. Kein bisschen Stolz auf meine Leistung, auf monatelange Arbeit, mutiges und ehrliches mich Öffnen um anderen zu helfen ihren Weg zu finden. Um zu beweisen was möglich ist, selbst unter schwierigsten Voraussetzungen.
Da war nur noch Ärger. Wie hatte mir das passieren können? Und der Lektorin? So oft hatten wir das Skript immer und immer wieder durchgearbeitet und waren so sicher gewesen, dass alles korrekt war. Und dann dieser Fehler auf dieser wichtigen Seite, die so bedeutungsvoll war und auf der so wenig stand, dass dieses „n“ das da nicht sein sollte umso mehr ins Gewicht fiel.
Kommt dir eine derartige Situation bekannt vor?
Bist auch du viel zu streng mit dir selbst und richtest deine Aufmerksamkeit viel eher auf die kleinen Dinge, die noch verbesserungswürdig sind, als auf die großen, auf die du echt stolz sein könntest?
In meiner Praxis, in der ich Menschen mit chronischen Gesundheitsproblemen natürliche Wege in eine nachhaltige Gesundheit zeige, begegnen mir täglich ganz viele solcher Persönlichkeiten und ich bin mir sicher, dass das kein Zufall ist. Perfektionismus und permanente Selbstkritik machen nämlich krank. Ich weiß hier leider, wovon ich spreche und ich bin froh, dass ich nach ganz viel Übung heute schon immer öfter stolz auf mich sein kann.
Klar, wir haben gelernt, dass Stolz sich nicht schickt und es kann dich bis zu einem gewissen Grad auch motivieren und vorwärts bringen, Fehler zu entdecken und Verbesserungen vorzunehmen. Trotzdem möchte ich dir heute ein paar ganz wichtige Gründe zusammenstellen, warum es für dich und deine Mitmenschen heilsam ist, wenn du deine Persönlichkeit und deine Leistungen inklusive der einen oder anderen kleinen Unzulänglichkeit gebührend anerkennst:
Ein gesunder Selbstwert ist die Grundlage für deine körperliche Gesundheit
Jede Zelle deines Körpers hört jeden einzelnen Gedanken, den du über dich denkst. Selbstkritik schwächt dein Immunsystem und wirkt sich nachhaltig auf deinen Zellstoffwechsel aus.
Deine innere Haltung wird dir von außen gespiegelt.
Viele Menschen glauben, dass sie überhaupt nur ein negatives Selbstbild entwickelt haben, weil sie so oft kritisiert wurden. In der Regel ist das Gegenteil der Fall. Die Welt in der wir leben ist ein riesiges Spiegelkabinett. Was du ausstrahlst, kehrt zu dir zurück. Wenn du nicht zu dir stehst und deine Leistungen nicht würdigst, wird es auch deine Umgebung nicht tun.
Mit dem was du tust, beeinflusst du andere.
Es geht nicht nur um dich, was du tust, wirkt sich auch auf andere aus.
Jeder Mensch, dem es gelingt ein glückliches Leben zu führen, erleichtert es anderen, das auch zu tun.
Wäre es nicht schön, wenn du für deine Arbeitskollegen, deine Freunde, deinen Partner oder deine Kinder eine echte Inspirationsquelle wärst? Jemand, dessen bloße Gegenwart aufgrund seiner positiven Ausstrahlung schon stärkend ist?
Gedanken ziehen stets Gefühle nach sich. Deine gewohnheitsmäßigen Gedanken legen dein Glückslevel fest.
Spüre einmal in dich hinein, wenn du dich selbst kritisierst? Wie fühlt es sich an?
Unsere Gefühle geben uns täglich bei jedem Gedanken sofort Rückmeldung, ob uns der Gedanke gut tut oder nicht.
Höre auf dieses Feedback, sonst muss über kurz oder lang dein Körper als Übersetzer fungieren und dich mit Symptomen zu einer Veränderung einladen.
Doch was kannst du tun, wenn es nunmal deiner Gewohnheit entspricht, dich selbst zu kritisieren?
Zunächst einmal ganz klar und deutlich: Gewohnheiten kann man ändern. Sätze wie „So bin ich nun mal“, kannst du getrost in die Tonne kloppen.
Willst du weiterhin alten, wenig zielführenden Verhaltensmustern die Macht über dein Leben geben oder willst du dich lieber täglich neu erfinden, deine Möglichkeiten ausschöpfen und ein glückliches Leben führen?
Wie wäre es, wenn du dir ein kleines hübsches Büchlein zulegst, in das du jeden Abend vor dem Schlafengehen kurz alle kleinen und großen Punkte festhältst, die dir heute gut gelungen sind?
Ich wünsche dir von Herzen dass du dir jeden Tag aufs Neue bewusst machst, was für ein wundervoller Mensch du bist. Wie viel du täglich leistest und wie dringend deine Mitmenschen und die ganze Welt dich brauchen.
Hier noch zwei Links zu weiteren Büchern von mir :-), die ich inzwischen geschrieben habe
Natürliches Entgiften – Freiheit für Körper, Geist und Seele
Hier geht’s zum Buch – Hör auf deinen Körper und werde gesund
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Alexandra, grossartig geschrieben. Du sprichst so ein wichtiges Thema an! Selbstkritik und Perfektionismus können einem wirklich das ganze Leben vermasseln… Das ist es doch nicht wert – oder? 🙂
von Herzen, Stefanie
Da hast du total Recht, liebe Stefanie. Ich gehöre wie im Artikel beschrieben allerdings absolut zu denen, die es auf die harte Tour lernen mussten. 🙂
Alles Liebe!