Hast du schon einmal von dem sogenannten Krankheitsnutzen gehört? Es handelt sich dabei keineswegs um etwas Esoterisches, der Begriff stammt aus der klassischen Medizin.
Man geht davon aus, dass jedes Symptom für den Betroffenen nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile hat.
Gemäß dem Polaritätsgesetz oder auch dem Yin Yang Symbol der fernöstlichen Weisheitslehre, ist alles halb schwarz halb weiß, insofern muss das natürlich auch für eine Krankheit gelten.
In der Praxis zeigt sich, dass das auch tatsächlich so ist. Deswegen suche ich den oder die Krankheitsnutzen (es können auch mehrere sein!), stets noch bevor ich für einen Klienten eine Strategie für den Heilungsverlauf erarbeite.
Wenn er nämlich übersehen und nicht in den Genesungsprozess integriert wird, können diverse Therapiemaßnahmen im schlimmsten Fall vollkommen erfolglos bleiben.
Damit du dir besser vorstellen kannst, wie ich das meine, möchte ich dir ein paar praktische Beispiele geben.
Da war zum Beispiel der achtjährige Jan, dessen Mutter ihren Job kündigte und zu Hause blieb, als er an einer schweren Neurodermitis erkrankte.
Heidi spürte genau, dass ihr Mann sie schon verlassen hätte, wenn da nicht ihre Multiple Sklerose wäre und Sabines Mann nahm ihr nur dann die Kinder für ein paar Stunden ab, wenn sie wieder ihre Migräne hatte.
Bernhard fürchtete sich richtiggehend davor, aus seinem Burnout wieder auszusteigen, weil seine Kinder sich viel rücksichtsvoller verhielten, seit es ihm nicht gut ging.
Auch aus dem eigenen Nähkästchen kann ich plaudern. Zu der Zeit, als es mir gesundheitlich so richtig schlecht ging, studierte ich noch. Es fiel mir damals nicht ganz leicht, mir einzugestehen, dass ich meinen Selbstwert damit aufmöbelte, trotz meiner Krankheit im Studium bessere Leistungen zu erzielen, als die meisten meiner Studienkollegen.
Viele reagieren zunächst erschrocken auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnten, auch einen Nutzen aus ihren Symptomen zu ziehen. Das Thema ist mit sehr viel Scham verbunden und könnte dahingehend missverstanden werden, die Krankheit sei selbst gemacht.
So ist das nicht gemeint, denn diese Dinge laufen im Unterbewusstsein ab, also ohne den Einfluss des Betroffenen.
Erst wenn man sie ins Bewusstsein holt, kann man sie beeinflussen und das ist es, was hier erreicht werden soll.
Es geht in dieser Thematik nicht um Schuld oder Fehlersuche.
Es geht darum, die bestmöglichen Ausgangsbedingungen zu schaffen, damit du ganz gesund werden und bleiben kannst.
Es kann schon sein, dass du hierbei auch Dinge über dich herausfindest, auf die du nicht besonders stolz bist.
Auch das ist nur natürlich, denn wir alle haben Seiten an uns, die wir vielleicht lieber nicht hätten, aber so ist es eben. Nobody is perfect!
Es ist besser, deine Unzulänglichkeiten zu kennen und damit arbeiten zu können, anstatt sie zu verdrängen. Dann wirken sie aus dem Unbewussten heraus und regieren aus dem Hinterhalt dein Verhalten und deinen Körper.
Wenn du also unter Beschwerden leidest, die du loshaben möchtest, du vielleicht sogar schon viel erfolglos probiert hast, dann solltest du einmal für dich folgende Fragen formulieren:
„Was für einen versteckten Nutzen haben meine Beschwerden für mich? Welche Vorteile ziehe ich daraus?“
Am besten schreibst du sie dir auf einen großen Zettel, den du anschließend an eine Stelle in deiner Wohnung hängst, wo du ihn oft siehst. Zum Beispiel über deinen Schreibtisch, auf deine Toilettentür oder an den Kühlschrank.
Und dann lass die Fragen einfach ein paar Tage auf dich wirken. Zerbrich dir nicht den Kopf, bleib ganz locker. Du hängst den Zettel hin und lässt los. Dann wird Folgendes passieren: immer mal wieder wirst du, wenn du gedanklich gerade ganz woanders bist, Geistesblitze zu diesem Thema haben, die du dir dann sofort aufschreiben solltest. Halt alles fest, was dir einfällt, auch dann wenn es dir blöd vorkommt, zensiere dich nicht.
Und, auch ganz wichtig: egal, was du herausfindest, kritisiere dich nicht, sondern freue dich, dass du etwas gefunden hast.
Wenn du nach ein paar Tagen das Gefühl hast, dass die Liste nun vollständig ist, nimm sie dir zur Hand und beginne dir zu überlegen, wie du die Vorteile deiner Beschwerden auch ohne sie in dein Leben integrieren kannst.
Das ist in der Regel wesentlich einfacher als man zunächst glaubt.
Zurück zu den Beispielen von oben, damit du einige Anregungen bekommst.
Im Fall des achtjährigen Jan entwarfen wir einen Vertrag, in dem seine Mutter ihm versicherte, stets für ihn da zu sein und ihn zukünftig in sämtliche Entscheidungen eine eventuelle Arbeitsstelle betreffend einzubeziehen. Die Geschichte ging so aus, dass sie dann noch ein Jahr ganz zu Hause blieb, die letzten sechs Monate davon war er bereits ganz gesund. Anschließend vereinbarten sie auszuprobieren, wie sie sich beiden fühlen würden, wenn die Mutter halbtags arbeiten ging. Nach wie vor halten sie es so.
Heidi machte sich klar, dass sie eigentlich viel lieber mit einem Mann zusammen wäre, der sie auch liebt und nicht aus Mitleid bei ihr ist. Sie suchte ein offenes Gespräch mit ihm, die beiden begannen eine Paartherapie und sind mittlerweile gleichberechtigte Partner. Heidi ist gesundheitlich auf dem Weg der Besserung.
Sabine und ihr Mann hielten schriftlich fest, dass er sich weiterhin zweimal wöchentlich drei Stunden um die Kinder kümmern würde und auch Bernhard legte seiner Familie gegenüber die Karten offen auf den Tisch. Er bekam das Versprechen von seinen Kindern, dass sie sich auch in Zukunft so rücksichtsvoll verhalten, wenn er dafür einmal in der Woche etwas mit ihnen unternehmen würde.
Bei mir selbst war es damals besonders einfach. Ich überzeugte meinen Verstand mit dem Argument, dass ich ja noch viel bewunderungswürdiger wäre, wenn ich mich selbst aus einer solchen Krankheit befreiten, als wenn ich trotz der Krankheit gute Leistungen erbrachte. Es erfolgte also überhaupt keine äußere Veränderung sondern lediglich ein Umdenken.
Ist es nicht unglaublich, dass in vielen Fällen ein derartiges Umdenken oder das Treffen der einen oder anderen Verabredung mit den Angehörigen bereits als Therapiemaßnahme ausreichen kann?
In jedem Fall wird aber erreicht, dass sämtliche weitere Maßnahmen wesentlich besser greifen können, weil die Selbstsabotage wegfällt.
Damit ein Ziel erreicht werden kann, muss das gesamte System voll dahinter stehen.
Es wird nicht funktionieren, solange da noch eine innere Stimme ist, die sagt: „Ich bin doch nicht blöd und zieh da mit, wenn ich anschließend weniger Aufmerksamkeit bekomme, mehr arbeiten muss oder mit ähnlichen Unannehmlichkeiten zu rechnen habe.“
Manchmal ist es übrigens sogar so, dass die Krankheit einen wichtigen Hinweis auf verborgene Talente, vielleicht sogar eine Lebensaufgabe mitbringt. In so einem Fall wird erst dann eine vollständige Heilung möglich sein, wenn ins Leben integriert wird, was gelebt werden will.
Auf dieser Seite kannst du gerne ein Impulsgespräch mit mir oder ein kostenloses Kennenlerngespräch mit meiner Assistentin Ursula Winkler vereinbaren um zu erfahren, wie meine Herangehensweise an deine Problematik wäre.
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Liebe Alexandra, dein Artikel erinnert mich an meine Geschichte mit der Migräne. Ich hatte da so einen komischen Glaubenssatz, dass ich nur durch viel Arbeit Geld verdienen könnte. Wenn einige Tage alles im Flow war, die Arbeit nicht „hart“ war, und ich viel Spaß hatte den ganzen Tag – das Geld kam dann leicht herein, ohne Anstrengung (ich bin selbstständig) – dann bestrafte mich mein Ego (Unterbewusstsein) mit einer Migräne. das ging eine Zeit so weiter. hin und her, leicht, Migräne, viel Arbeit, gesund. bis mir das Muster auffiel. und eines Tages, als ich wieder im Bett lag, bat ich mein ego an den Verhandlungstisch, bedankte mich für die gute Obsorge und fragte es, ob es wichtig für unser Überleben wäre, wenn ich arbeite. Und ob es Angst hätte um unser Überleben, wenn ich leicht und mit Spaß Geld verdiente. es sagte, ja. also, sagte ich darauf, machst du dir deine eigenen Bemühungen zunichte, wenn du mich mit Migräne ins Bett legst, da kann ich dann gar nicht arbeiten. ist es da nicht besser, wenn ich Spaß habe, weniger arbeite und dafür regelmäßig? ich sage dir, das war wie ein “ krachen im Gebälk“ mein ego hatte gesehen, dass es sich selber ins Knie geschossen hat mit der Migräne. und seit dem Tag wars aus mir der Migräne. ???? leg Eva Laspas
Das freut mich riesig für dich, liebe Eva. Ich danke dir sehr für dieses Beispiel, denn meine Leser können gar nicht von genug Leuten hören, dass es viel einfacher sein kann, als man es sich oft vorstellen mag!!!
Alles Liebe für dich!
Hallo Alexandra,
wie sieht es denn da mit der Kurzsichtigkeit aus?
Habe hier schon sehr viele Dinge ausprobiert. Von Akupunktur über Heidelbeersaft, Yoga und Meditation.
Es heißt ja, dass Kurzsichtige nicht sehen wollen, was unmittelbar um sie herum passiert bzw. Angst davor haben.
Wenn man in diesem Bereich jedoch alles aufgearbeitet hat woran sollte man dann eventuell noch denken? Gibt es noch andere Ansatzpunkte?
Liebe Kathrin,
da bitte ich dich, dich noch ca einen Monat zu gedulden. Eine sehr geschätzte und liebe Freundin von mir ist Optikermeisterin und ist die erste die ich kenne, die Fehlsichtigkeiten nicht nur korrigiert, sondern ganzheitlich angeht. In ca. 3 Wochen wird sie mit ihrer neuen Website on air gehen und du wirst dir bei ihr dann sogar gleich die geistig-seelischen Hintergründe für die wichtigsten Fehlsichtigkeiten kostenlos downloaden können. Ihr Name ist Sabine Schrott. Entweder du googelst sie mal in ein paar Wochen oder du verbandelst dich auf FB mit mir, ich werde sicher was von ihr posten.
glG, Alexandra
Hallo liebe Frau Stross.
Das leuchtet mir ein.Könnten Sie ev mal einen Artikel über Panik und Angst in dem Bezug machen?Ich z.B. hab etliches an Therapien hintermir und inzwischen traue ich gar nicht mehr raus.Drinnen hab ich es oft auch.Und einerseits meine ich zu wissen so muss ich mich eben nichts draussen stellen.Nur ist das so?Einerseits weiss ich wie Paniken entstehen.Und das ich mir Stress mache mit dem was die Paniken wohl auslösen.
Danke für Ihre Texte sie wecken auf und regen an.
Liebe Johanna, diesen Artikel gibt es bereits. Hier der Link zum Artikel https://alexandrastross.com/wie-ich-meine-angst-besiegte-und-wie-auch-du-das-schaffst/. Stöbere auf meinen Seiten, du wirst viel Interessantes für dich finden. Viele liebe Grüße und alles Liebe, Ursula Winkler (Assistentin)
Hallo Johanna, ich habe seit einem halben Jahr immer wieder eine Blasenentzündung. Ich weiß es geht ums los lassen aber ich finde nicht heraus von was ich mich lösen darf. Hättest du eventuell einen Ansatz für mich wie ich das rausfinde.
Lieben Dank
Liebe Ilona,
ich weiß zwar nicht, welche Johanna du meinst, aber gerne beantworte ich deine Frage. Zunächst einmal helfen bei Blasenentzündung basische Bäder sehr gut, oft innerhalb weniger Stunden. Wenn du konsequent weiter entgiftest, kehrt sie auch nicht zurück, abgesehen davon, macht es in diesen Zeiten sowieso Sinn, regelmäßig etwas für die Entgiftung zu tun. Am rechten Rand findest du die Links zu meinen Bücher, wo du umfangreiche Infos findest, wie du dir selbst helfen kannst. Und dann hast du ganz richtig erkannt, dass ein geistig-seelisches Thema dahintersteckt. Um das zu finden, muss man dich natürlich ein wenig kennen. Ganz generell haben Blasenprobleme oft mit Ängsten zu tun, eventuell auch mit unterdrückter Trauer.
Kennst du meine Facebook-Gruppe? Dort kannst du jederzeit deine Fragen zu Körperdeutung und Entgiftung stellen und dich mit vielen Gleichgesinnten austauschen. Hier ist der Link. https://www.facebook.com/groups/871604552902402/